Antibiotika-resistente und mit dem Gesundheitswesen assoziierte bakterielle Infektionen
Neue Strategien gegen die Entstehung und Ausbreitung von Resistenzen.
Die Zunahme komplexer Infektionen und Infektionskrankheiten mit Antibiotika-resistenten Bakterien stellt Medizinerinnen und Mediziner vor große Herausforderungen. Häufige Verursacher schwerer bakterieller Infektionen sind Methicillin-resistente Staphylococcus aureus-Stämme, Extended Spektrum Beta-Laktamase produzierende Enterobakterien (ESBL-Bildner), Vancomycin-resistente Enterokokken sowie Pseudomonaden. Oft kommt es während einer Krankenhausbehandlung zu einer Infektion mit einem dieser Krankheitserreger.
In der Bewältigung dieser Problematik rücken zwei wesentliche Faktoren in den Fokus:
- Die für die Resistenzentwicklung verantwortlichen Mechanismen müssen besser verstanden und resistente Erreger schneller detektiert werden.
- Bestehende Therapieoptionen müssen durch einen rationalen Antibiotika-Einsatz erhalten und neue Prophylaxe- sowie Therapiestrategien entwickelt werden.
Der DZIF-Forschungsbereich „Antibiotika-resistente und mit dem Gesundheitswesen assoziierte bakterielle Infektionen“ widmet sich diesen großen Themenfeldern in drei Forschungsschwerpunkten (siehe unten) mit unterschiedlichsten experimentellen Ansätzen und klinisch-translationalen Studien. Dabei stehen bewusst Ansätze im Mittelpunkt, die eine Alternative zur konventionellen Antibiotikatherapie darstellen, z. B. Impfungen, Mikrobiota-basierte Therapien oder der Einsatz von Bakteriophagen.
Schwerpunkte
Prävention und Therapie von Infektionen mit multiresistenten Bakterien
Durch IT-basierte Prognosemodelle, hochauflösende diagnostische Verfahren und neuartige therapeutische Ansätze soll der Expansion multiresistenter Erreger Einhalt geboten werden.
Optimierung von oder Alternativen zu Antibiotika-basierten Therapieansätzen
Viele Pathogene, die im Krankenhaus zu problematischen Infektionen führen, bringt der Mensch bereits mit. DZIF-Forschende wollen Interventionsstrategien entwickeln, um diese Bakterien rechtzeitig zu eliminieren, bevor ein Mensch zum Risikopatienten wird.
Surveillance multiresistenter Bakterien im Krankenhaus
Mit Hilfe der Genomsequenzierung werden Mechanismen und Verbreitung resistenter Bakterienstämme im Krankenhaus untersucht, um die Resistenzentstehung und Infektionen mit multiresistenten Erregern zu verhindern.