Ernst Jung-Preis für Medizin 2022 für renommierten Virologen

© Uniklinikum Heidelberg

Der Virologe Professor Ralf Bartenschlager erhält den Ernst Jung-Preis für Medizin 2022. Die von der Jung-Stiftung für Wissenschaft und Forschung verliehene Auszeichnung würdigt Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, „die mit ihren Projekten wesentlich zum Fortschritt der Humanmedizin beigetragen haben und dies auch in der Zukunft erwarten lassen.“

Prof. Bartenschlager, Wissenschaftler am Deutschen Zentrum für Infektionsforschung (DZIF), erforscht sogenannte RNA-Viren. Dazu zählen unter anderem das Hepatitis-C-, das Dengue- und das Zika-Virus sowie Coronaviren wie SARS-CoV-2. Seine Forschungen zu Virusvermehrung, Wechselwirkung zwischen Viren und körpereigener Abwehr, Wirkmechanismen antiviraler Therapien und der Entstehung von Therapieresistenzen waren wegweisend in der antiviralen Medikamentenentwicklung. So trug beispielsweise das von ihm entwickelte Vermehrungssystem von Hepatitis-C-Viren in Zellkulturen entscheidend zur späteren Zulassung des ersten Medikaments gegen Hepatitis C im Jahr 2014 bei. Inzwischen führt diese Therapie bei 95 Prozent der Betroffenen zu einer vollständigen Heilung der Infektion.

Sowohl Hepatitis B als auch C können Leberkrebs auslösen, wenn sie nicht rechtzeitig und erfolgreich behandelt werden. Folgerichtig ist Prof. Bartenschlager neben seinen Tätigkeiten als Wissenschaftler in den DZIF-Forschungsbereichen „Hepatitis“ und „Neu auftretende Infektionskrankheiten“ und als Leiter der Abteilung Molekulare Virologie am Universitätsklinikum Heidelberg auch Leiter der Abteilung „Virus-Assoziierte Karzinogenese“ am Deutschen Krebsforschungszentrum.

Prof. Bartenschlager teilt sich die renommierte mit 300.000 Euro dotierte Auszeichnung zu gleichen Teilen mit Prof. Ingrid Fleming der Goethe-Universität in Frankfurt.

Quelle: Pressemitteilung des Universitätsklinikums Heidelberg 

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