DZIF Academy
Die Aus- und Fortbildung einer neuen Generation von Infektionsforschenden ist das Ziel der DZIF Academy: Hochattraktive Programme für Studierende und Graduierte bilden die Basis für erstklassige Grundlagenforschende sowie translationale und klinische Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler.
Durch einen multidisziplinären Ausbildungsansatz stellen die Academy-Programme echte Karrierechancen für junge Forschende in den Bereichen klinische Infektionskrankheiten, Mikrobiologie, Virologie, Immunologie und molekulare Medizin dar. Außerdem unterstützt die Academy Frauen und junge Eltern in den kritischen Phasen ihrer Karriere.
Die DZIF Academy ermöglicht aber auch ausgebildeten Kliniker:innen, ihr wissenschaftliches Profil zu schärfen, indem sie sich auf die Erforschung von Infektionskrankheiten spezialisieren und für eine wissenschaftliche Karriere qualifizieren. Dazu arbeitet das DZIF eng mit der Deutschen Gesellschaft für Infektiologie (DGI) und der Deutschen Gesellschaft für Pädiatrische Infektiologie (DGPI) zusammen und wird die DZIF-Zertifikate „Excellence in Infectious Diseases” und „PhD in Infection Research" verleihen.
STIPENDIEN
In der folgenden Übersicht sind alle Stipendienprogramme der DZIF Academy zusammengefasst. Bernd Hartz, Kathrin Held und Annika Claßen geben vorweg in kurzen Interviews einen Eindruck davon, was MD/PhD-, Maternity Leave- oder Clinical Leave-Stipendium für den wissenschaftllichen Werdegang konkret bedeuten können. Wir haben die drei Stipendiat:innen 2021 auf der regelmäßig in Lübeck stattfindenden Herbstschule der Academy getroffen und dort zu ihrem wissenschaftlichen Werdegang und ihrem Stipendium befragt:
Stipendien zur Freistellung aus dem klinischen Alltag (Clinical Leave Stipend)
Das übergreifende Ziel der DZIF Academy besteht darin, die Lücke der multidisziplinären Trainingsmethoden innerhalb der Infektionsforschung zu schließen. Auf diese Weise sollen die komplexen biologischen Zusammenhänge innerhalb der Infektionsforschung erschlossen werden. Die DZIF Academy finanziert einjährige klinische Freistellungsstipendien für Ärzt:innen in ihrer Ausbildung. Empfänger:innen der Stipendien der letzten Antragsperiode können sich jeweils für eine einmalige, sechsmonatige Verlängerung bewerben. Ebenfalls können sich Empfänger:innen der früheren Stipendien, die keine Verlängerung erhalten haben, für ein sechsmonatiges „Nachfolge- Stipendium“ bewerben, um eine Teil- oder Vollzeitbefreiung von ihren Aufgaben in der Klinik zu erhalten. Die gewonnene Zeit können sie für ein experimentelles oder klinisches Forschungsprojekt an einem DZIF-Standort nutzen, Projekte publizieren und/oder sich für einen zusätzlichen Zuschuss (z. B. DFG) bewerben.
PhD-Stipendien für Ärzte (MD/PhD Stipend)
Um die klinischen Wissenschaftler:innen der nächsten Generation auszubilden, vergibt die DZIF Academy jährlich ein Vollzeitstipendium für drei Jahre (im Einzelfall als Teilzeit mit längerer Laufzeit), das es MDs ermöglicht, einen PhD-Abschluss an einem der DZIF-Partnerstandorte zu erlangen.
Mutterschaftsstipendien (Maternity Leave Stipends)
Um den Wiedereinstieg von Wissenschaftler:innen nach dem Mutterschaftsurlaub oder einer verlängerten Elternzeit zu erleichtern, bietet die DZIF Academy Mutterschaftsstipendien an. Sie ermöglichen DZIF-Projektleiter:innen oder Mitarbeiter:innen in DZIF-finanzierten Projekten einen Teil- oder Vollzeit-Einstieg.
Stipendien für Medizinstudierende (MD Stipends)
Die DZIF Academy vergibt bis zu sechs MD-Stipendien pro Standort pro Jahr, um Medizinstudierende für die Infektionsforschung zu gewinnen. Angesprochen sind Medizinstudierende, die an einer experimentellen Studie interessiert sind und ihren Abschluss in einem speziellen Doktorandenprogramm machen möchten. Alle DZIF-Standorte haben eigene Doktorandenprogramme aufgebaut, in denen die Studierenden ihre Doktorarbeit in der Infektionsforschung machen können.
Die Stipendiat:innen können ihr reguläres Curriculum für zwölf bis 18 Monate unterbrechen, um in der Zeit in einem DZIF-Projekt mitzuarbeiten. Interessierte sollten Kontakt zum jeweiligen DZIF-Standortmanagement aufnehmen oder sich mit der DZIF Academy in Verbindung setzen, um mehr Informationen zu erhalten.
Stipendien für Advanced Clinician Scientists
Ziel des Stipendiums ist es, nach der fachärztlichen Qualifikation eine Struktur zu etablieren, die eine erfolgreiche Verknüpfung von Aufgaben in Forschung, Lehre und Krankenversorgung in der Universitätsmedizin ermöglicht. Zielgruppe sind forschende Fachärztinnen und Fachärzte, die einen akademischen Karriereweg bereits erfolgreich eingeschlagen haben mit der Absicht, künftig eine Leitungsfunktion oder Professur zu übernehmen. Mit der 50 %igen Freistellung von der klinischen Tätigkeit soll den Stipendiat:innen eine wissenschaftsorientierte Entwicklung ermöglicht werden.
Labor-Wechsel (Laboratory Rotations)
Exzellente Infektionsforschung erfordert eine Kombination aus klassischen Technologien (Proteinchemie, molekulare Genetik und medizinische Mikrobiologie) und fortschrittlichen (bildgebende Verfahren, Proteomik, Strukturbiologie, Next-Generation-Sequencing, RNAi-basierte Hochdurchsatzmethoden, Systembiologie, Bioinformatik etc.). Die Academy finanziert den DZIF-internen Wechsel zwischen Laboren, um ein tieferes Verständnis all dieser Methoden zu fördern.
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PREISE
Das DZIF vergibt jährlich wissenschaftliche Preise, um die Infektionsforschung in Deutschland sichtbarer zu machen. Mit zwei DZIF-Preisen für translationale Infektionsforschung werden besondere wissenschaftliche Beiträge ausgezeichnet: auf dem Gebiet der infektiologischen Grundlagenforschung und der klinisch-translationalen Forschung. Die beiden Preise sind mit jeweils 5.000 Euro dotiert. Außerdem stiftet das DZIF Doktorandenpreise, die gemeinsam mit Fachgesellschaften vergeben werden. Sie sind mit bis zu 1.500 Euro dotiert.
DZIF-Preis für translationale Infektionsforschung
Die Preisträger:innen
2021: Ulrike Protzer, Technische Universität München und Helmholtz Zentrum München
2020: Stephan Becker, Universität Marburg, und Gerd Sutter, LMU München
2019: Gülşah Gabriel, Heinrich-Pette-Institut, Hamburg, und Stefan Niemann, Forschungszentrum Borstel
2018: Volker Lohmann, Universitätsklinikum Heidelberg, und Marylyn Addo, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf
2017: Andreas Peschel, Interfakultären Instituts für Mikrobiologie und Infektionsmedizin Tübingen (IMIT)
2016: Florian Klein, Uniklinik Köln
2015: Markus Gerhard, Technische Universität München
2014: Stephan Urban, Universitätsklinikum Heidelberg
DZIF-Doktorandenpreis der Deutschen Gesellschaft für Infektiologie (DGI)
Die Deutsche Gesellschaft für Infektiologie e. V. (DGI) schreibt gemeinsam mit dem DZIF drei Doktorandenpreise aus. Die Preise sind mit jeweils 500 € dotiert und werden einmal pro Jahr vergeben.
Die Preisträger:innen
2022: David Martin, Thomas Müller, Lara Thieme
2021: Jenny Lam, Sebastian Theobald, Melanie Wittner
2020: Felix Köhler, Elena Muscolino, Yassir Adam Shuaib
2019: Ramona Businger, Juan Ruiz-Moreno, Till Omansen
2018: Daniel Todt, Surabhi Goyal, Florian Lempp
2017: Johanna Galaski, Steffen Wiegand, Shuting Xu
2016: Stephanie Pfänder, Jan Naujoks, Angelique Hölzemer
2015: Jara Joedicke, Stephanie Jung und Zuguang Wu
2014: Jan-Moritz Doehn
DZIF-Doktorandenpreis der Gesellschaft für Hygiene & Mikrobiologie (DGHM)
Die Doktorandenpreise werden an Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen für exzellente Dissertationen auf einem Gebiet der Mikrobiologie vergeben. Die Arbeit muss im jeweils zurückliegenden Jahr mit der Verleihung des akademischen Titels durch die zuständige Fakultät abgeschlossen worden sein. Die Preise sind je mit bis zu 500 EUR dotiert.
Die Preisträger:innen
2021: Manuela Tietgen
2020: Jennifer Rebecca Richardson
2019: Tom Zortel
2018: Tobias Dietsche
2017: Sandrine Brugiroux, Angela Kling und Viktoria Liss
2016: Wiebke Behrens und Alexander Westermann
2015: Anna Müller, Irma Haben und Matthias Merker
2014: Ivo Finsel
DZIF-Doktorandenpreis der Gesellschaft für Virologie (GfV)
Die Gesellschaft für Virologie vergibt gemeinsam mit dem DZIF einen jährlichen Preis für die beste Promotion in der virologischen Infektionsforschung in Höhe von 1.500 EUR.
Die Preisträger:innen
2021: Kevin Ciminski und Alexander Lercher
2020: Boris Bogdanow
2019: Manuel Albanese
2018: Étori Aguiar Moreira
2017: Florian Lempp
2016: Stephanie Pfänder
2015: Michaela Gerlach
2014: Yuchen Xia
FORTBILDUNG & COACHING
Die Academy unterstützt die wissenschaftliche Fortbildung und die Ausbildung von Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftlern, indem sie den Austausch fördert und so die Zusammenarbeit zwischen den Standorten über Schools, Workshops und Coaching stärkt.
Schools & Workshops
- Sommerschulen und Seminare mit theoretischem Fokus
- Herbstschulen mit translationalem und klinischem Fokus: Die diesjährige Herbstschule der Academy findet vom 28.-30.09.2022 in Lübeck statt
- Workshops der Infrastrukturen
Exzellenz in der internationalen wissenschaftlichen Kommunikation
Das "Masterclass"-Coaching-Programm "Excellence in international scientific communication" von Gastdozent Paul Charlton dient zur Verbesserung der Vorbereitung, des Vortrags, des Q&A-Managements und der professionellen Moderation von wissenschaftlichen Präsentationen (z. B. für Konferenzen, Stipendien und Interviews). Im Rahmen des Programms entwickeln die Teilnehmenden ihre persönliche "Toolbox", um mündlich erfolgreich zu präsentieren – egal ob persönlich, online oder in hybriden Settings.
Bitte beachten Sie! Aufgrund der aktuellen Einschränkungen für Reisen und Gruppentreffen, die durch die aktuelle Coronavirus-Pandemie auferlegt wurden, bietet Paul ein Zoom-basiertes "Masterclass"-Programm an, um die Fähigkeiten für herausragende Kompetenz und Selbstvertrauen im professionellen öffentlichen Reden zu entwickeln und zu verbessern.