Einfachere Medikamentengabe bei schwerer Malaria

Lambarene, Gabun: Mütter mit ihren Kindern warten auf die Behandlung

© Foto: Conor Cahill

Eine aktuelle klinische Studie mit Beteiligung von DZIF-Wissenschaftlern zeigt, dass die Behandlung von schwerer Malaria bei Kindern vereinfacht werden kann. Die Ergebnisse sind heute in PLOS Medicine veröffentlicht.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt derzeit bei schwerer Malaria eine fünfmalige intravenöse oder intramuskuläre Gabe von Artesunat, da diese Patienten nicht mit Tabletten behandelt werden können. Jede Vereinfachung des bisherigen Behandlungsablaufs würde die Umsetzung vor Ort in Afrika verbessern.

In der jetzt publizierten klinischen Studie untersuchten die Wissenschaftler die Wirksamkeit einer vereinfachten intramuskulären Medikamentengabe (3 x) verglichen mit der etablierten intramuskulären Medikamentengabe (5 x) und der intravenösen Medikamentengabe (3 x). Bei einer intravenösen Injektion muss das Medikament mittels Punktion in eine der mittelgroßen oder größeren Körpervenen gespritzt werden. Wesentlich einfacher ist jedoch die Arzneimittelgabe als intramuskuläre Injektion, also als Injektion in einen Muskel.

Die Studie konnte zeigen, dass eine dreimalige intramuskuläre Applikation des Medikaments Artesunat den Malaria-Parasiten ebenso effizient im Körper abtötet wie die bisherige Standardtherapie. Mit der vereinfachten intramuskulären Malariatherapie ist es möglich, dass zukünftig mehr an schwerer Malaria erkrankter Kinder ihre Behandlung erfolgreich abschließen und somit potenziell Leben gerettet werden kann.

Die Studie wurde unter Leitung von Professor Dr. Peter Kremsner, Ärztlicher Direktor des Institutes für Tropenmedizin am Universitätsklinikum Tübingen, in sieben klinischen Zentren in fünf afrikanischen Ländern durchgeführt. Professor Kremsner ist Koordinator des Schwerpunkts "Malaria" im Deutschen Zentrum für Infektionsforschung (DZIF).

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