Christian Drosten für herausragende Wissenschaftskommunikation ausgezeichnet

© Peitz/Charité

Prof. Dr. Christian Drosten, Direktor des Instituts für Virologe an der Charité – Universitätsmedizin Berlin und Wissenschaftler im Deutschen Zentrum für Infektionsforschung (DZIF), hat den „Sonderpreis für herausragende Kommunikation der Wissenschaft in der Covid19-Pandemie“ erhalten. Der Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) und des Stifterverbandes ist mit 50.000 Euro dotiert.

Die DFG und der Stifterverband würdigen Prof. Drosten mit dem Preis für seine außerordentlichen Leistungen für Wissenschaft und Gesellschaft angesichts einer dramatischen Pandemieentwicklung. Zur Begründung heißt es, er stehe wie kein anderer Wissenschaftler derzeit für die besondere Rolle, die der Wissenschaft während der COVID-19-Pandemie zukommt. Prof. Drosten habe es geschafft, dass die Wissenschaft in der Öffentlichkeit innerhalb sehr kurzer Zeit als verlässlichste Orientierung für das Management der Krise wahrgenommen wird.

Prof. Drosten ist Direktor des Instituts für Virologie am Campus Charité Mitte, Wissenschaftler im Deutschen Zentrum für Infektionsforschung (DZIF) sowie Professor am Berlin Institute of Health (BIH). Er freut sich über die Auszeichnung und erklärt: „Diese Pandemie ist eine absolute Ausnahmesituation für die ganze Gesellschaft. Wie gut wir diese Herausforderung meistern, hängt in meinen Augen auch davon ab, ob die Bevölkerung gut über das Infektionsgeschehen und die biologischen Hintergründe informiert ist. Mir ist es daher ein persönliches Anliegen, das aktuelle Wissen – und auch seine Grenzen – über das SARS-2-Virus so schnell und umfassend wie möglich mit der Öffentlichkeit zu teilen. Nur so können die Menschen selbst Urteile fällen, Ängste abbauen und infektionsrelevante Entscheidungen in ihrem eigenen Alltag treffen."

Den Sonderpreis haben DFG und Stifterverband einmalig eingerichtet. Er wird zusätzlich zum Communicator-Preis 2020 für Wissenschaftskommunikation vergeben.

Prof. Dr. Christian Drosten

Im Mai 2000 legte Christian Drosten das Medizinische Staatsexamen ab und promovierte am Institut für Transfusionsmedizin und Immunhämatologie des DRK Hessen über die Etablierung eines Hochdurchsatz-Systems zur Virustestung bei Blutspendern. Wenig später folgte die Weiterbildung zum Facharzt für Mikrobiologie, Virologie und Infektionsepidemiologie am Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin in Hamburg. Hier etablierte er ein Forschungsprogramm zur Diagnostik tropischer Viruskrankheiten und entdeckte unter anderem den SARS-Erreger. Von 2007 bis Anfang 2017 leitete Prof. Drosten als Gründungsdirektor das Institut für Virologie am Universitätsklinikum Bonn. Seit der Gründung des DZIF 2012 ist Prof. Drosten dort an der Koordination des Forschungsbereichs „Emerging Infections“ beteiligt. Seit 2017 ist er Direktor des Instituts für Virologie an der Charité, Leiter der Abteilung Virologie der Labor Berlin – Charité Vivantes GmbH und Sprecher des Nationalen Forschungsnetzes Zoonotische Infektionskrankheiten. Zusätzlich ist er Wissenschaftlicher Leiter des 2018 gegründeten interdisziplinären Zentrums Charité Global Health.

Quelle: Pressemitteilung der Charité – Universitätsmedizin Berlin

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