Grippeschutzimpfung bleibt essenziell – auch vor dem Hintergrund internationaler Fallzahlen

International steigen die Zahlen von Influenza-A/H3N2 mit schweren Verfläufen. Wer sich jetzt noch nicht gegen die Grippe hat impfen lassen, sollte das nachholen.

Die saisonale Grippeschutzimpfung ist nicht nur ein individueller Schutz, sondern ein zentraler Baustein der nationalen und internationalen Gesundheitsvorsorge. (Symbolbild)

© Mufid Majnun on Unsplash

Aus Japan und mehreren Ländern Südostasiens erreichen uns aktuell Meldungen über eine erhöhte Zahl schwerer Erkrankungen durch das Influenza-A/H3N2-Virus. Die Expert:innen des Deutschen Zentrums für Infektionsforschung (DZIF) weisen darauf hin, dass die saisonale Grippeschutzimpfung weiterhin die zentrale vorbeugende Maßnahme gegen schwere Influenzaviruserkrankungen darstellt. Bürgerinnen und Bürger werden daher dringend dazu aufgerufen, die Impfung gemäß der Impfempfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO) zeitnah wahrzunehmen.

Analysen von internationalen Fachgremien zeigen, dass sich die neu beschriebene H3N2- Klade „K“, eine neue genetische Variante des H3N2-Influenza-A-Virus, in diesem Jahr stärker als sonst verändert hat. Ob und in welchem Ausmaß dies die Wirksamkeit der aktuellen Impfstoffkomponenten beeinflusst, wird derzeit bewertet. Erste Einschätzungen weisen darauf hin, dass eine Impfung gerade für den Schutz gegen schwere Erkrankung in dieser Saison zu empfehlen ist, auch wenn der im Impfstoff enthaltene Virusstamm die aufgetretene Veränderung noch nicht einbezieht.

Die Impfung bleibt der verlässlichste Schutz vor schweren Grippeerkrankungen

Die saisonalen Impfstoffe enthalten zusätzlich Antigenkomponenten gegen Influenza A/H1N1 sowie Influenza-B-Virus und bieten damit einen breiten Schutzschirm gegen mehrere gleichzeitig zirkulierende Erreger. „Die Impfung bleibt also weiterhin der verlässlichste Schutz vor schweren Grippeerkrankungen. Gerade in Jahren, in denen sich eine intensivere Infektionswelle abzeichnet, ist eine hohe Impfquote von besonderer Bedeutung, um schwere Krankheitsverläufe und Krankenhauseinweisungen zu reduzieren“, betont DZIF-Experte Prof. Stephan Becker. „Damit werden nicht nur Einzelpersonen geschützt, sondern es wird auch das Gesundheitssystem insgesamt entlastet.“

Auch epidemiologische Faktoren sprechen für eine konsequente Impfstrategie gegen saisonale Influenzaviren: Angesichts anhaltender Nachweise von Vogelgrippeviren (H5N1) in Vogelpopulationen in Deutschland und weltweit einzelnen Infektionsfällen bei Menschen, wird die Impfung gegen saisonale Influenzaviren von der STIKO ausdrücklich empfohlen. Hintergrund ist das Risiko von Doppelinfektionen bei engem Kontakt zu H5N1-infizierten Vögeln. Eine gleichzeitige Infektion mit H5N1 und saisonalen menschlichen Influenzaviren eröffnet grundsätzlich die Möglichkeit der genetischen Kreuzung (Reassortation), bei der neue, potenziell pandemische Influenzaviren entstehen könnten.

Die saisonale Grippeimpfung ist damit nicht nur ein individueller Schutz, sondern ein zentraler Baustein der nationalen und internationalen Gesundheitsvorsorge. Bürgerinnen und Bürger werden daher dringend dazu aufgerufen, die Impfung gemäß der Impfempfehlungen der STIKO zeitnah wahrzunehmen.
 

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