Virologe Florian Klein wird in die Nationale Akademie der Wissenschaften berufen
Prof. Dr. Florian Klein ist neues Mitglied in der Leopoldina.
Prof. Dr. Florian Klein, Wissenschaftler im Deutschen Zentrum für Infektionsforschung (DZIF) und Direktor des Instituts für Virologie der Uniklinik Köln, ist als neues Mitglied in die Leopoldina – Nationale Akademie der Wissenschaften aufgenommen worden. Die Akademie würdigt damit Prof. Kleins wissenschaftliche Leistung auf dem Gebiet der virologischen und immunologischen Infektionsforschung. In die Leopoldina berufen zu werden, gilt als hohe Auszeichnung wissenschaftlicher Exzellenz: Neue Mitglieder werden nur nach strengen Kriterien in einem mehrstufigen Prozess gewählt.
„Ich freue mich sehr über die besondere Auszeichnung. Wissenschaftliche Erkenntnisse haben eine große Bedeutung für den Fortschritt und unser gemeinsames Wohlergehen. Diese Grundlage kann jedoch, wie aktuell an vielen Beispielen erkennbar, in Gefahr geraten. Ich freue mich, in der Leopoldina für die besondere Rolle der Wissenschaft einzutreten und wissenschaftliche Erkenntnisse aus meinem Fachgebiet breit zu vermitteln“, so Prof. Klein.
Der Forschungsschwerpunkt von Florian Klein liegt in der Entwicklung menschlicher B-Lymphozyten und deren Produktion von Antikörpern, die gegen virale Erreger wie HIV oder das Hepatitis-C-Virus, Ebolaviren und SARS-CoV-2 gerichtet sind. In diesem Zusammenhang entwickelt er sogenannte breit-neutralisierende monoklonale Antikörper, die zur Prävention und Therapie von Infektionskrankheiten eingesetzt werden können. Seine Forschungs-erkenntnisse überführt er gemeinsam mit seinem Team und kooperierenden Forschungsgruppen in neue Anwendungen für den klinischen Einsatz bei Patientinnen und Patienten.
Auch im DZIF forscht Prof. Klein zu Antikörper-basierten Therapien und koordiniert das gleichnamige Brückenthema, in dem Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus mehreren Bereichen aktuelle Erkenntnisse diskutieren, denn monoklonale Antikörper haben ein großes Potenzial, zum Schutz und zur Therapie von Infektionskrankheiten effektiv eingesetzt zu werden. Um den großen infektiologischen Herausforderungen unserer Zeit gerecht zu werden und schnell Forschungsergebnisse auch außerhalb des Forschungskontexts zur Anwendung bringen zu können, hat das DZIF interdisziplinäre Gruppen und Brückenthemen ins Leben gerufen. Denn viele Probleme lassen sich nur lösen, wenn die Expertise aus verschiedenen Disziplinen zusammenkommt. In regelmäßigen Workshops wird der Forschungsbedarf für die jeweiligen Brückenthemen definiert und koordiniert.
Über Prof. Dr. Florian Klein
Prof. Klein studierte von 1998 bis 2005 Medizin in Köln, Zürich, Bologna und Boston. Nach seiner Tätigkeit als Assistenzarzt in der Klinik I für Innere Medizin in Köln wechselte er 2009 an die Rockefeller University in New York. Hier spezialisierte er sich auf die Erforschung des Humanen Immundefizienz-Virus (HIV) und die Möglichkeiten einer Antikörper-vermittelten Impfung und Therapie und wurde 2013 zum Assistant Professor of Clinical Investigation ernannt. 2015 folgte er einem Ruf nach Köln auf eine DFG-Heisenberg-Professur. Seit 2017 ist Prof. Klein Lehrstuhlinhaber und Direktor des Instituts für Virologie der Uniklinik Köln. Für seine wissenschaftlichen Arbeiten wurde er vielfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Georges-Köhler-Preis der Deutschen Gesellschaft für Immunologie, dem Preis für Translationale Infektionsforschung des Deutschen Zentrums für Infektionsforschung, dem Deutschen AIDS-Preis und dem Heinz Ansmann-Preis für HIV-Forschung. Zudem zählt Prof. Klein seit mehreren Jahren zu den weltweit meistzitierten Wissenschaftlern in seinem Fach.
Über die Leopoldina
Die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina nimmt Forschende mit hoher Expertise aus verschiedenen Fachgebieten auf. Sie vertritt die deutsche Wissenschaft auch im Ausland und berät die Politik und die Öffentlichkeit in relevanten wissenschaftlichen Fragen. Hierfür greift sie aktuelle und langfristig relevante Themen auf und erarbeitet dazu – unabhängig von politischen und wirtschaftlichen Interessen – fundierte Stellungnahmen und Empfehlungen. Dadurch wird der Dialog zwischen Wissenschaft, Öffentlichkeit und politischen Entscheidungsträgern gefördert.
Quelle: Pressemitteilung der Uniklinik