Working group

Klinisch-wissenschaftliche Nachwuchsforschungsgruppe „Gastrointestinale Infektionen“

Kurzbeschreibung

Zwischen 30 und 44 Prozent aller Deutschen sind mit dem Bakterium Helicobacter pylori infiziert. Selbst wenn keine Beschwerden auftreten, haben Infizierte ein erhöhtes Risiko, an Magenkrebs zu erkranken. Aufgrund der Zunahme primärer Antibiotikaresistenzen sollten Therapien gleichzeitig möglichst zielgenau angepasst werden, um unnötige Antibiotikagaben zu vermeiden. Die Arbeitsgruppe um Riccardo Vasapolli untersucht eine Vielzahl von Faktoren, die einen malignen Verlauf der Infektion beeinflussen könnten. Durch die gemeinsame Betrachtung eines breiten Spektrums von Einflussfaktoren auf die H. pylori-Infektion sollen Personen, die ein erhöhtes Risiko für die Entwicklung einer Krebserkrankung besitzen, frühzeitig identifiziert werden. Aus den Ergebnissen sind gegebenenfalls neben diagnostischen Strategien auch Interventionen zur Prophylaxe oder zur Therapie der H. pylori-Infektion abzuleiten.

Ziele der Arbeitsgruppe

In einer prospektiv gesammelten Kohorte sollen H. pylori-infizierte Probandinnen und Probanden identifiziert und umfangreich untersucht werden. Neben mikrobiologischen, genetischen und laborchemischen Untersuchungen an gewonnenen Biopsien werden Mikrobiom- und Viromanalysen durchgeführt, die u. a. Auskunft geben sollen über:

  1. bakterielle Charakteristika,
  2. primäre Resistenzen gegen üblicherweise eingesetzte Antibiotika zur Eradikation dieses Bakteriums,
  3. wirtsspezifische mukosale Immunantworten in verschiedenen ökologischen Nischen des Magens sowie Stadien der Infektion,
  4. das mukosale Mikrobiom in Korrelation zur Schädigung der Magenschleimhaut und
  5. die Evaluation eines nicht- invasiven serologischen Testpanels im Sinne einer serologischen Biopsie zur Risikoabschätzung präkanzeröser Läsionen des Magens mittels Metabolom- und Lipidomsignaturen.