Studie: Zwei Drittel der Schweinegülleproben aus Norddeutschland enthalten Hepatitis-E-Viren

Elektronenmikroskopische Aufnahme von Hepatitis-E-Viren (HEV).

© CDC/PHIL#5605

Wissenschaftler:innen des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) haben Schweinegülle in Norddeutschland untersucht und in zwei Dritteln der Proben Hepatitis-E-Viren nachgewiesen, teilweise mit sehr hohen Viruslasten. Damit könnte Schweinegülledünger ein potenzielles Umweltreservoir für diese Viren sein, so die Einschätzung der Forschenden. Ihre Ergebnisse haben die Forschenden im Fachmagazin One Health veröffentlicht.

„Die potenzielle Rolle von Schweinegülle als Reservoir, das zur Übertragung des Hepatitis-E-Viren-Genotyps 3 in die Umwelt und zur zoonotischen Übertragung beiträgt, ist bislang noch nicht ausreichend erforscht“, sagt PD Dr. Sven Pischke von der I. Medizinischen Klinik und Poliklinik des UKE. „Unsere aktuelle Studie zeigt, dass nicht nur vom Verzehr von Schweinefleisch, sondern auch potenziell von Dünger ein Infektionsrisiko ausgeht, sodass sich sogar Vegetarier infizieren könnten“, fügt Pischke hinzu. Der Facharzt für Innere Medizin ist auch Wissenschaftler im Forschungsbereich Hepatitis des Deutschen Zentrums für Infektionsforschung (DZIF).

Für ihre Studie entnahmen die Forschenden 61 Schweinegülleproben an verschiedenen Sammelstellen im Nordwesten Deutschlands und untersuchten sie mittels PCR-Testung auf Hepatitis-E- und Hepatitis-A-Virus-RNA. Hepatitis-E-Virus-RNA wurde in 67 Prozent der Proben nachgewiesen, Hepatitis-A-Virus-RNA hingegen in keiner. In Industrieländern gilt Schweinefleisch als Hauptübertragungsquelle für die Hepatitis-E-Viren der Genotypen 3 und 4. In Deutschland wurden in anderen Untersuchungen etwa zehn Prozent der im Einzelhandel erhältlichen Schweinefleischproben positiv auf Hepatitis-E-Viren getestet.

Quelle: Pressemeldung des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf

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