Auszeichnung für wegweisende Tuberkuloseforschung

Wir gratulieren den DZIF-Nachwuchswissenschaftler:innen Prof. Jan Heyckendorf und Maja Reimann (von links) und dem DZL-Nachwuchswissenschaftler Dr. Sebastian Marwitz (rechts) für die Auszeichnung mit dem diesjährigen Preis „Klinische Forschung“ der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP).

© Medizinische Klinik Borstel; Privat; Privat

Der diesjährige Forschungspreis für Klinische Forschung der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP) ging an eine dreiköpfige Forschergruppe aus zwei Deutschen Zentren der Gesundheitsforschung. Maja Reimann und Prof. Jan Heyckendorf vom Deutschen Zentrum für Infektionsforschung (DZIF) sowie Dr. Sebastian Marwitz vom Deutschen Zentrum für Lungenforschung (DZL) entwickelten einen Algorithmus, der mit hoher Genauigkeit die notwendige Dauer einer Tuberkulose-Therapie anzeigen kann.

Den mit 10.000 Euro dotierten DGP-Preis für Klinische Forschung teilen sich Maja Reimann und Prof. Jan Heyckendorf vom DZIF sowie der DZL-Wissenschaftler Dr. Sebastian Marwitz für die Entwicklung einer Methodik zur besseren Steuerung der Tuberkulose-Therapie. Gemeinsam mit einem großen internationalen Team aus Wissenschaftler:innen und Ärzt:innen unter Koordination des Klinischen Tuberkulose-Zentrums im DZIF konnten die drei Forschenden einen wichtigen Beitrag für die Zukunft der personalisierten Tuberkulose-Therapie leisten.

Gegenwärtig empfiehlt die Weltgesundheitsorganisation WHO eine standardisierte Dauer der Tuberkulosebehandlung von mindestens 18 Monaten, die mit hohen Kosten sowie einem hohen Risiko für Nebenwirkungen verbunden ist. Mit ihren am Forschungszentrum Borstel, Leibniz Lungenzentrum durchgeführten Arbeiten suchten die Forschenden nach einer Antwort auf die Frage, wie das Ansprechen auf die Therapie und damit deren wahrscheinlich notwendige Dauer vorhergesagt werden kann.

In einem großangelegten klinischen Forschungsprojekt konnte das Team in Blutproben von Patient:innen aus vielen tausend Genen 22 identifizieren, die mit dem Ansprechen auf Therapien korrelieren und anzeigen, ob ein Patient oder eine Patientin wahrscheinlich geheilt ist. Das Team validierte diesen neugefundenen Biomarker – die Gensignatur – in verschiedenen Kohorten bestehend aus insgesamt rund 200 Patient:innen.

Dank ihrer in der renommierten Fachzeitschrift European Respiratory Journal vorgestellten Erkenntnisse könnte es künftig mit Hilfe eines einfachen Bluttests möglich sein, bei Tuberkulose-Patient:innen das Ansprechen auf die Therapie und die notwendige Therapiedauer individuell vorherzusagen.

Quelle: Pressemitteilung des Airway Research Center North (ARCN)

Das könnte Sie auch interessieren

Jetzt für den DZIF-Presseverteiler anmelden

Erhalten Sie die Pressemitteilungen des DZIF direkt in Ihren Posteingang.