Virologe Florian Klein erhält den Hamburger Wissenschaftspreis 2025
Prof. Dr. Florian Klein, Wissenschaftler im Deutschen Zentrum für Infektionsforschung (DZIF), Direktor des Instituts für Virologie der Uniklinik Köln und ein international führender Experte auf dem Gebiet des Humanen Immundefizienz-Virus (HIV), erhält den Hamburger Wissenschaftspreis 2025 zum Thema „Immunmodulation“. Die Akademie der Wissenschaften in Hamburg würdigt damit die bahnbrechenden Arbeiten des Mediziners auf dem Gebiet der Antikörper-vermittelten Prävention und Therapie von HIV und anderen Virusinfektionen. Den mit 150.000 Euro dotierten Preis stiftet die Hamburgische Stiftung für Wissenschaften, Entwicklung und Kultur Helmut und Hannelore Greve. Der Preis wird am 21. November 2025 im Hamburger Rathaus verliehen.
Prof. Florian Klein erforscht die Entwicklung menschlicher B-Lymphozyten und deren Produktion von Antikörpern, die gegen virale Erreger wie HIV, aber auch gegen das Hepatitis-C-Virus, Ebolaviren und SARS-CoV-2 gerichtet sind. Sein besonderes Interesse gilt den sogenannten breit-neutralisierenden monoklonalen Antikörpern, die er zur Prävention und Therapie von Infektionskrankheiten entwickelt. Prof. Kleins Ziel ist es, die Forschungsergebnisse, die er gemeinsam mit seinem Team und kooperierenden Forschungsgruppen erlangt hat, in die klinische Anwendung bei Patientinnen und Patienten zu überführen. Im DZIF leitet Prof. Klein seit 2022 das Brückenthema „Antikörper-basierte Therapien“.
Über seine wissenschaftlichen Arbeiten hinaus zeichnet sich Florian Klein durch sein wissenschaftspolitisches und gesellschaftliches Engagement aus. So hat er in der Corona-Pandemie gemeinsam mit Partnern des Deutschen Zentrums für Infektionsforschung eine der ersten antikörperbasierten Therapien entwickelt und diese in klinischen Studien untersucht. Darüber hinaus hat er sich für kluge Testsysteme eingesetzt und gemeinsam mit seinem Team und Kooperationspartnern den sogenannten Lolli-Test entwickelt. Dieser ermöglicht eine ebenso breite wie einfache Testung und hat vielen negativ-getesteten Kindern den regelmäßigen Besuch von Kitas und Schulen ermöglicht. Zudem hat der Virologe früh in der Pandemie auf die Notwendigkeit der Entwicklung von Impfstoffen und das Erreichen eines allgemeinen Impfschutzes hingewiesen.
Die Akademie der Wissenschaften in Hamburg würdigt mit dem Hamburger Wissenschaftspreis die bahnbrechenden Arbeiten von Prof. Dr. Florian Klein auf dem Gebiet der Abwehr von Virusinfektionen durch Antikörper sowie deren immunmodulatorische Wirkungen. Durch seine Forschung trägt er zu einem tieferen Verständnis der Antikörperfunktionen bei und legt damit die Grundlagen für Fortschritte bei der Prävention und Therapie von Infektionskrankheiten.
Das Preisgeld in Höhe von 150.000 Euro wird Florian Klein für seine weitere HIV-Forschung nutzen. Er möchte herausfinden, warum bei manchen HIV-infizierten Personen das Virus nach einer Antikörper-Therapie über viele Jahre ohne Medikamente kontrolliert wird. „Wir sehen, dass in diesen Fällen das Virus durch das eigene Immunsystem der Patienten in Schach gehalten wird. Diese Kontrolle kann über Jahre andauern“, sagt Florian Klein. „Wir vermuten, dass der Grund dafür ein Zusammenspiel von zellulären Bestandteilen des Immunsystems und den zugeführten Antikörpern ist. Wie genau das funktioniert, wissen wir jedoch nicht. Das großzügige Preisgeld gibt uns nun die Möglichkeit, die genauen Zusammenhänge zu verstehen.“ Ziel wird sein, herauszufinden, ob sich diese Situation nicht nur bei einigen wenigen, sondern bei der Mehrheit der mit HIV lebenden Personen hervorrufen lässt.
Quelle: Pressemitteilung der Akademie der Wissenschaften in Hamburg