
Infektionen im immungeschwächten Wirt
Wenn die Abwehr geschwächt ist, können harmlose Erreger für Patienten böse Folgen haben. Forscher suchen nach neuen Möglichkeiten, Immungeschwächte zu schützen.
Operationen, Tumortherapien und Intensivmedizin verbessern die Lebenserwartung vieler Patienten. Doch diese Möglichkeiten haben ihren Preis: Sie schwächen das Immunsystem und erhöhen die Anfälligkeit selbst für „harmlose“ Erreger. Infektionen bei immungeschwächten Menschen spielen im Klinikalltag eine immer größere Rolle; oft sind sie mit gängigen Antibiotika nur schwer behandelbar.
Welche Faktoren das Immunsystem im jeweiligen Patienten besonders schwächen, ist derzeit kaum abzuschätzen. DZIF-Wissenschaftler im Forschungsbereich „Infektionen im immungeschwächten Wirt“ forschen nach geeigneten Biomarkern für eine Risikoabschätzung und entwickeln Impfstoffe und Immuntherapien, um die Abwehr zu stärken und immungeschwächte Patienten vor Infektionen zu schützen.
Schwerpunkte
Biomarker für Infektionskontrolle und Risikoabschätzung
Ziel der Wissenschaftler sind diagnostische Biomarker, die das Risiko für Infektionen anzeigen und Möglichkeiten aufzeigen, die Abwehr gezielt zu stärken.
Entwicklung neuer antiviraler Therapien
Herpesviren, Adenoviren und einige Polyomaviren sind für immungeschwächte Patienten eine große Gefahr. Die Wissenschaftler suchen hier nach neuen Zielstrukturen, um neue und besser wirksame antivirale Therapien zu entwickeln.
Impfstoffe und gezielte Immunmodulationen
Vorbeugende und therapeutische Impfung sind attraktive Optionen, um Infektionen bei immungeschwächten Patienten zu vermeiden. Die Wissenschaftler entwickeln neue Impfstoff-Kandidaten.
Entwicklung von adoptiven Immuntherapien
Eine attraktive Alternative zu klassischen Impfungen ist die Stärkung des Immunsystems durch den Transfer von spezifischen Abwehrzellen.